BOATFIT wird verramscht

Veröffentlicht von Stefan am 23.06.2016
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Ein persönlicher Kommentar zum Verkauf der BOATFIT an die Hanseboot: meine Einschätzung, warum das Konzept BOATFIT in Hamburg nur schwer umzusetzen ist und wie es mit dem BOATKolleg weitergeht.

Hätte, wäre, wenn …

Warum wurde das angebliche Finanzproblem der BOATFIT nicht öffentlich bekannt bzw. warum wurde nicht gemeinsam an einer Lösung gearbeitet?

Die Zahlen waren ja über elf Jahre ziemlich konstant. Daher verwundert es, dass das Kostendefizit jetzt plötzlich der ausschlaggebende Grund für den Verkauf der Messe sein soll. Immerhin konnte sicherlich jeder verantwortliche schon vor vier Jahren absehen, dass die Entwicklung in kleinen Grenzen ziemlich konstant ist.

Sowohl in Kreisen der Politik als auch in Kreisen der Wirtschaft wäre es sicherlich möglich gewesen, Konzepte für die BOATFIT zu erarbeiten. Im Kreise der Aussteller hat sich der Beirat regelmäßig getroffen, um über die inhaltliche Weiterentwicklung der BOATFIT zu diskutieren. Wurde geprüft, ob der Eintrittspreis für eine derartige Spezial-Interest-Messe angehoben werden könnte? Hätte man die Messe noch weiter konzentrieren können oder wären die Aussteller bereit gewesen, noch ein wenig mehr für die Standfläche zu bezahlen?

Ist das BOATFIT-Modell auf die Hanseboot zu übertragen?

Die BOATFIT in Ihre Ausrichtung und Größe hatte viele Stärken:

  • Das Vortragsprogramm war inhaltlich hochwertig und auf die Besucher zugeschnitten. Auf der Hanseboot durfte ich selber erleben, dass Vorträge im 15-Minuten-Takt abgespult werden und die inhaltliche Tiefe der einer nachmittäglichen, lückenfüllenden Sendung im Bezahlfernsehn ähnelt. Vielfach konnte ich beobachten, dass die einzige Attraktion für Besucher darin bestand, sich eine kurze Zeit einen Sitzplatz zu gönnen und sich auszuruhen.
  • Auf der BOATFIT waren die Vorträge in ihrer inhaltlichen Ausprägung auf Fachpublikum zugeschnitten, stets gut bis sehr gut besucht und im Stundentakt angelegt.
  • Ein Großteil der Besucher war Bootsbesitzer und hatte somit konkreten Beratungsbedarf oder auch Kaufabsichten. Die Anzahl an Fachgespräche am Stand waren laut Aussagen von Händlern größer und inhaltlich besser als die Gespräche auf den Messen BOOT oder Hanseboot.
  • Die Aufenthaltsdauer in Bezug auf die Fläche war überdurchschnittlich hoch. Die Besucher haben sich in Bremen Zeit genommen für Vorträge und Fachgespräche mit den Ausstellern.
  • Der Zeitpunkt für eine Refit-Messe ist meines Erachtens idealerweise im Frühjahr – zumindestens was die konkreten Kaufabsichten der Kunden angeht. Im Herbst, wenn das Boot grade im Winterlager ist, macht man sich selten schon konkrete Gedanken über die anstehenden Arbeiten vor der Saison.
  • Die Aussteller hatten überschaubarere Ausgaben (da die Messe nur über drei Tage ging) bei einer Rendite, die sich zum Teil mit denen auf den großen Messen vergleichen lies.

Fazit: Auch wenn seitens der Hanseboot ein ehrliches Interesse bestehen sollte, dieses Konzept weiterzuführen, sind doch viele Vorbedingungen zu unterschiedlich, damit das klappen kann. Dagegen spricht auch, dass die Hanseboot ihr Profil verloren hat und seit Jahren mühsam versucht, sich ein neues zu erarbeiten. Ob nun gerade die BOATFIT dazu beiträgt, dass die Hanseboot endlich wieder zu der Messe wird, die sie mal war, ist aus meiner Sicht sehr fraglich.

Ich bedanke mich ganz herzlich für die tolle Zeit in Bremen und wünsche dem BOATFIT-Team alles erdenklich Gute. Ich wünsche dem Hanseboot-Team viel Erfolg bei der Umsetzung Ihres Konzeptes und wünsche mir von Herzen, dass die Seele der BOATFIT in Ansätzen weiterbesteht.
Wir werden uns zu dem BOATKolleg-Konzept, unser Refit für den Geist vor der Saison, dass wir in Kooperation mit der BOATFIT angeboten haben, etwas überlegen und demnächst eine Alternative vorstellen.

Klaus Schlösser

Wir freuen uns über Kommentare zu unserem Artikel und Ideen, was in Bremen getan werden kann, um die entstehende Lücke zu füllen.

 

Zuletzt geändert am: 23.06.2016 um 19:48

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Alternative Ideen zur BOATFIT von Administrator am 23.06.2016 um 12:40
Wir hatten heute schon zwei Gespräche über Alternativen zu BOATFIT in Bremen. Wer Ideen hat, wendet sich bitte gerne an uns.
Ein "Original" kann man nicht zur Verschmelzung verkaufen! von Gast am 09.09.2016 um 06:17
Moin Klaus,
ich stimmen Deinen Aufführungen zu 100% zu.

Die boatfit wird die HanseBoot nicht retten.

Gruß Thomas Wichmann

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